World War III: Checkpoint Charlie – wer mit wem verbündet ist

Die Frage taucht früher oder später bei jedem Team Yankee Spiel auf: Welche Armee darf eigentlich welche Alliierten mitbringen? Battlefront hat dazu eine Allied Support Matrix veröffentlicht, die genau das übersichtlich aufdröselt. Der ursprüngliche Artikel ist eher kurz gehalten, also hier eine etwas ausführlichere Einordnung aus Sicht des Spieltischs.

NATO, Warschauer Pakt – und wer aktuell dazu gehört

Für den Anfang ist es relativ simpel: Es gibt die „klassischen“ Blöcke, also NATO und Warschauer Pakt. Alles, was in diese beiden Kategorien fällt, kann sich innerhalb des jeweiligen Bündnisses gegenseitig als Allied Support nutzen.

Aktuell sieht das in World War III: Checkpoint Charlie so aus:

  • NATO: Amerikaner, Briten, Westdeutsche
  • Warschauer Pakt: Sowjets, Ostdeutsche

Wenn du also zum Beispiel eine amerikanische Haupt-Force spielst, kannst du sie mit britischen oder westdeutschen Formationen verstärken. Auf der Gegenseite kann eine sowjetische Kernliste ostdeutsche Verbündete ins Feld führen – thematisch ziemlich stimmig, gerade für Szenarien rund um Berlin oder Mitteleuropa.

Battlefront hat außerdem schon angedeutet, dass mit weiteren Büchern und PDFs noch zusätzliche Nationen dazukommen werden, die sich dann jeweils einem der beiden Blöcke zuordnen lassen. Die Matrix ist also nicht nur eine Momentaufnahme, sondern eher ein lebendes Werkzeug für das ganze Checkpoint-Charlie-Ökosystem.

Was ist mit ’Nam und Fate of a Nation?

Spannend wird es bei den Armeen, die nicht sauber in NATO oder Warschauer Pakt fallen. Über die Bücher zu „’Nam 1965–1972“ und „Fate of a Nation“ stehen uns in World War III: Checkpoint Charlie zusätzliche Armeen zur Verfügung, die historisch an anderen Konflikten hängen – Vietnamkrieg bzw. Arabisch-Israelische Kriege – aber regeltechnisch als Allies eingebunden werden können.

Battlefront ordnet diese Nationen anhand ihrer historischen Verbindungen grob einem Lager zu, trifft aber auch bewusst ein paar „Judgement Calls“, damit die Kombinationsmöglichkeiten am Spieltisch sinnvoll bleiben. Die erlaubten Verbündeten landen in der Matrix in einer Spalte für „Other Allied Formations“.

Ein paar Beispiele, stark verkürzt:

  • ANZAC (Australien/Neuseeland) in ’Nam
    Historisch eng mit den USA und Großbritannien verzahnt, deshalb auf der westlichen/alliierten Seite verortet. Im Spiel funktionieren sie daher ähnlich wie NATO-naher Support.
  • ARVN (Südvietnam)
    Ebenfalls auf der „Westseite“, da sie von den USA unterstützt wurden – also logischer Verbündeter für amerikanische Kontingente in Szenarien mit Vietnam-Anstrich.
  • Israels Verbündete und Gegner in Fate of a Nation
    Israel bekam Waffen und Ausrüstung aus verschiedenen westlichen Staaten, u. a. USA, Großbritannien, Frankreich. Auf der Gegenseite wurden Syrien und Ägypten teils von Frankreich, vor allem aber von der Sowjetunion beliefert. Jordanien nutzte wiederum britische und amerikanische Ausrüstung.

Battlefront versucht hier, diese Netzwerke so in die Matrix zu gießen, dass du am Ende plausible Alliierten-Kombinationen bekommst, ohne dass das Ganze in komplettem Wildwuchs endet.

Was bringt mir die Allied Support Matrix konkret?

Aus meiner Sicht hilft die Matrix an drei Stellen besonders:

  1. Armeelisten planen
    Wenn du weißt, welche Nationen sich gegenseitig unterstützen dürfen, kannst du Listen von Anfang an darauf auslegen. Du kaufst nicht einfach „irgendwas Hübsches“, sondern planst gezielt:
    • Kern-Force (z. B. Sowjets)
    • dazu passende Allies (z. B. Ostdeutsche Infanterie oder Aufklärung)
    • und vielleicht noch exotischere Verbündete über ’Nam oder Fate of a Nation, wenn es die Matrix hergibt.
  2. Narrative Szenarien aufziehen
    Gerade Checkpoint Charlie lebt von Szenarien: Berlin-Krise eskaliert, lokale Scharmützel, ein Frontabschnitt im Nahen Osten, der in die große WWIII-Erzählung eingebettet ist. Mit der Matrix kannst du:
    • klar definieren, welche Alliierten in einem bestimmten Szenario erlaubt sind,
    • den Konflikt langsam eskalieren lassen (erst „nur“ Kernnationen, später multinationale Einsatzverbände),
    • historische Anleihen mit „Was wäre, wenn?“-Listen kombinieren, ohne völlig die Bodenhaftung zu verlieren.

Typische Listenideen mit Allies

Auch wenn die Battlefront-News nur kurz skizziert, wer mit wem kann, gibt sie doch die groben Leitplanken vor. Daraus lassen sich relativ schnell konkrete Ideen ableiten:

  • NATO-Mix mit Fokus auf Spezialisierung
    Amerikanische Panzer als Kern, dazu britische Luftabwehr oder Artillerie, um bestimmte Lücken zu schließen. Oder Westdeutsche als Hauptstreitmacht mit amerikanischer Helikopter-Unterstützung für mobile Schläge hinter die Linien.
  • Warschauer-Pakt-Verbund
    Sowjetische T-55/T-62-Verbände, ergänzt durch ostdeutsche Mot-Schützen, die Missionsziele sichern. So entsteht das typische Bild eines „Bruderland“-Einsatzes: die Sowjets bringen das schwere Gerät, die Verbündeten halten den Boden.
  • „Erweiterte“ Fronten mit ’Nam/Fate-Elementen
    Je nach Event und Hausregel können über die Matrix auch Einheiten aus Vietnam oder dem arabisch-israelischen Raum eingestreut werden – als thematische Szenarien, Spezialeinsätze oder Nebenfronten, die zur großen WWIII-Kampagne gehören.

Historie vs. „What if“

Wie schon das Grundsetting von WWIII: Checkpoint Charlie ist auch die Allied Support Matrix ein Spagat zwischen historischer Anlehnung und bewusster Fiktion. Die politischen und militärischen Realitäten der 60er/70er Jahre dienen als grobe Orientierung, aber am Ende soll man damit vor allem gut spielen können.

Praktisch heißt das:

  • Wer es historisch mag, nutzt vor allem naheliegende Bündnisse (NATO unter sich, Warschauer Pakt unter sich, plus klar begründbare Sonderfälle).
  • Wer stärker im „What if“-Modus unterwegs ist, kann innerhalb der Matrix bewusst ungewöhnliche Kombinationen wählen, solange sie regelkonform bleiben – und baut darum herum dann passende Szenarien.

Minis in Arms #2.27 – WW3: Checkpoint Charlie im Fokus

Die neueste Folge von Minis in Arms – Der Tabletop Podcast widmet sich World War III: Checkpoint Charlie, dem 60er/70er-Jahre-Zeitfenster für
Team Yankee. Die Episode (#2.27) ist rund 2½ Stunden lang und erschien am 02.11.2025.

🎧 Jetzt auf Spotify anhören 
🔎 Alle Episoden von Minis in Arms

Worum geht es in der Folge?

Hauke und Peter nehmen WW3: Checkpoint Charlie unter die Lupe: Welche Stimmung und Mechaniken bringt die Epoche der späten 1960er und frühen 1970er auf den Spieltisch? Welche Armeen sind abgedeckt und worin unterscheidet sich das Spielgefühl von Team Yankee (1985)?

„Checkpoint Charlie verwendet die Team-Yankee-Regeln mit epochetypischen Anpassungen. Das Setting ist außerdem mit ’Nam und Fate of a Nation kompatibel, sodass sich Überschneidungen bei Armeen und Modellen ergeben.“

Kurzzusammenfassung

  • Setting & Regeln: Späte 60er/frühe 70er – weniger High-Tech als 1985, andere Sensorik/Optiken, andere Upgrades. Weiterhin auf der Team-Yankee-Regelbasis mit passenden Epochen-Tweaks.
  • Fraktionen & Listen: Fokus auf NATO vs. Warschauer Pakt in Europa; Kernkontingente für USA, UK, UdSSR sowie Bundesrepublik/DDR werden thematisiert.
  • Einstieg & Modelle: Geeignete Startpunkte sind u. a. klassische Panzerkompanien (z. B. M48/Patton, Centurion), Unterstützungsoptionen wie 105-mm-Artillerie, Mörser, Aufklärung und Luftunterstützung (F-4, Cobra).
  • Für wen lohnt es sich? Für Team-Yankee-Spieler:innen, die ein kernigeres, „früheres“ Kalter-Krieg-Feeling suchen – mit ikonischen Fahrzeugen und weniger Elektronik-Überfluss.

Was steckt hinter „WW3: Checkpoint Charlie“?

Das Sub-Setting verlegt den Brennpunkt des Kalten Krieges in die späten 1960er/frühen 1970er. Du spielst NATO- und Warschauer-Pakt-Listen mit entsprechendem Gerät der Zeit, von schweren Panzern und Aufklärern bis hin zu Artillerie, Flak und CAS. Gleichzeitig ist das System kompatibel mit ’Nam und Fate of a Nation, was den Modell-Pool erweitert.

Checkpoint Charlie: Releases

Das Regelbuch zu Checkpoint Charlie gibt es nicht als gedruckte Version, sondern nur als PDF zum Download. Kauft man eine der Armeeboxen, bekommt man einen Code um das Regelbuch kostenlos herunterladen zu können und in Forces sich den Armeebuilder freischalten zu können.

Die Modelle für Checkpoint Charlie könnt ihr günstig bei s-games.at bestellen.

Bereits veröffentlicht:
TUSAB07 – M48 Patton Tank Company – Limited Edition
TUBX23 – M48 Patton Tank Platoon (x5)
TUBX30 – M103 Heavy Tank Platoon (x5)
TUBX31 – M113 Platoon (x5)
TUBX32 – F-4 Phantom Close Air Support Flight (x2)
TUS031 – M41 Walker Bulldog (x1)
TUS161 – M42 Duster (x1)
TUS242 – M114 C&R (x2)
TUS703 – Mech Platoon
TUS704 – Airmobile Machine-gun and Mortar Platoons
TUS960 – American Decals

TUSO20 – M60 Starship Turrets (x5) – Direct Only

Ab dem 08.11.:
TBRAB04 – Centurion Territorial Armoured Squadron – Limited Edition
TBBX16 – Centurion Territorial Armoured Troop (x5)
TBBX17 – Conqueror Armoured Troop (x3)
TBR561 – Rapier Anti-Aircraft Battery (x2)
TBR131 – FV432 Wombat Anti-Tank Upgrade (x6)
TBR160 – Malkara Guided Weapons Troop (x2)
TBR311 – Ferret and Ferret Vigilant Scout Cars (x1 ea)
TBR960 – British Decals

Ab dem 15.11.:
TGRAB04 – Leopard 1 Panzerkompanie – Limited Edition
TGBX20 – Leopard 1 Panzer Zug (x5)
TGBX21 – Raketenjagdpanzer Zug (x4)
TGBX22 – SPz 12-3 Lang Transport Platoon (x3)
TGR200 – SPz 11-2 Kurz Zug (x2)
TGR722 – Panzergrenadier Platoon
TGR960 – West German Decals

Ab dem 22.11.:
TSUAB07 – T-10M Heavy Tank Battalion – Limited Edition
TSBX37 – T-10M Heavy Tank Company (x5)
TSBX38 – BRDM Sagger (x3)
TSBX39 – IS-3 Company (x5)
TSBX40 – 152mm Howitzer (x3)
TSU031 – PT-76
TSU211 – BTR-152 Armoured Personnel Carrier (x2)
TSU221 – BTR-50PK
TSU723 – 120mm Mortar Company (x6)
TSU724 – 160mm Mortar Company (x6)

TSO38 – AT-3 Sagger Missile Team (x6 figures) – Direct Only
TEGSO02 – East German AT-3 Sagger Missile Team (x6 figures) – Direct Only

Checkpoint Charlie verwendet dieselben Regeln wie World War III: Team Yankee (zusätzlich mit ein paar Extra-Regeln) und ermöglicht es dir, den Kalten Krieg der 1960er- und 70er-Jahre heiß werden zu lassen!Checkpoint Charlie ist außerdem kompatibel mit ’Nam und Fate of a Nation.

Team Yankee: Early War

Team Yankee scheint sich von dem Ausgangsjahr 1985 nicht nur in die Zukunft mit moderneren Gerät zu entwickeln, sondern wird nun auch in die Vergangenheit geschickt. Mit dem Release von Checkpoint Charlie wird gezielt auf sehr kritische Situation in der Mitte von Berlin 1961 angespielt.

Historisches Ereignis

Die Konfrontation am Checkpoint Charlie im Oktober 1961 war einer der gefährlichsten Momente des Kalten Krieges, bei dem sich US-amerikanische und sowjetische Panzer direkt gegenüberstanden – mitten in Berlin.

Hintergrund:

Nach dem Bau der Berliner Mauer im August 1961 versuchte die DDR, die Kontrolle über die innerstädtischen Übergänge zu verschärfen. Als DDR-Grenzposten versuchten, westliche Diplomaten bei der Einreise nach Ost-Berlin zu kontrollieren, protestierten die USA – sie bestanden auf dem Recht ihrer Truppen und Diplomaten, sich in ganz Berlin frei bewegen zu dürfen.

Eskalation:

  • Am 27. Oktober 1961 wurden US-Panzer zum Checkpoint Charlie beordert.
  • Kurze Zeit später fuhren auch sowjetische Panzer auf der Ostseite auf.
  • Die Panzer standen sich etwa 16 Stunden lang auf kurze Distanz (ca. 100 m) gegenüber – mit scharfer Munition.

Entschärfung:

Durch geheime diplomatische Kontakte zwischen den USA (über Robert F. Kennedy) und der Sowjetunion wurde die Situation entschärft:

  • Beide Seiten zogen ihre Panzer am 28. Oktober wieder ab – zuerst die Sowjets, dann die Amerikaner.