80 Jahre Kriegsende – Gedenken, Verantwortung und unser Hobby

Am 8. Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Es ist ein Tag, der nicht gefeiert, sondern in Demut begangen werden sollte. Über 60 Millionen Menschen verloren zwischen 1939 und 1945 ihr Leben – Soldaten, Zivilisten, Opfer des Holocaust, der Euthanasieprogramme, der Bombenangriffe, der Kämpfe, der Hungerblockaden und unzähliger weiterer Kriegsverbrechen. Der Zweite Weltkrieg war ein Abgrund, der alle Dimensionen menschlichen Leids sprengte.

Wir gedenken heute der Toten.
Wir gedenken der jüdischen Menschen, die in den Lagern industriell ermordet wurden. Der Millionen Kriegsgefangener, die verhungerten oder erschossen wurden. Der Widerstandskämpfer:innen, die trotz Gefahr für Leib und Leben nicht schwiegen. Der Soldaten aller Nationen, die in einem Krieg starben, den viele nicht wollten, den aber zu viele mittrugen. Der unschuldigen Zivilbevölkerung, die zwischen den Fronten zerdrückt wurde.

Und wir mahnen.
Krieg ist kein Spiel. Krieg bedeutet Zerstörung, Entmenschlichung, seelische wie körperliche Verstümmelung. Krieg vernichtet Leben und Würde.
Gerade heute – in einer Welt, in der sich erneut Nationalismus, Hass und Gewalt ausbreiten – ist die Erinnerung wichtiger denn je. Der Zweite Weltkrieg war keine Notwendigkeit. Er war die Folge ideologischer Verblendung, Machtgier, Rassismus und eines zerstörerischen Systems, das Menschen zu Objekten machte.

Was bedeutet das für unser Hobby?
Auf becko.tabletop-minis.de widme ich mich primär dem historischen Tabletop, insbesondere dem Zweiten Weltkrieg. Wir stellen Miniaturen auf Platten, würfeln, spielen Szenarien – und ja, wir haben Freude daran. Diese Freude ist legitim, solange sie mit Verantwortung einhergeht.

Denn: Wir spielen nicht Krieg. Wir spielen mit Miniaturen, mit Geschichte, mit Mechanik. Aber wir dürfen niemals die reale Geschichte romantisieren oder verharmlosen. Kein Panzer, keine Uniform, keine Nation war „cool“. Jedes Modell auf unseren Tischen steht sinnbildlich für ein reales, oft viel zu junges Leben, das in einem grausamen Konflikt endete.

Deshalb ist dieser 8. Mai auch ein Tag der Reflexion für uns Tabletopper.
Wie stellen wir Geschichte dar? Wie sprechen wir über Nationen, über Uniformen, über Einheiten? Verwenden wir Begriffe unreflektiert? Oder nehmen wir uns die Zeit, zu hinterfragen, zu lernen, zu erinnern?

Tabletop kann ein Zugang zur Geschichte sein – aber er darf kein Ersatz für echtes Wissen und echtes Gedenken sein.

Lasst uns das Andenken der Opfer bewahren. Lasst uns aus der Geschichte lernen. Und lasst uns auch in unserem Hobby achtsam bleiben.

Nie wieder Krieg!